Content:

Freitag
25.11.2005

«Das ist ein Erdbeben für das Bakom», sagte Radio-105-Chef Giuseppe Scaglione am Freitagabend zum Klein Report, als er davon erfahren hatte, dass der Bundesrat die Konzession für das Zürcher Jugendradio DJ-Radio aufgehoben hatte. Die Landesregierung habe die Beschwerde von Scaglione gutgeheissen, weil ihm das rechtliche Gehör verweigert worden sei, hatte der Branchendienst «Persönlich» gemeldet. Scaglione ist mit seinem Music-First-Projekt der härteste Konkurrent für Egon Blatters DJ-Radio. Blatter hatte dem Bakom nachträglich eine neue Zusammensetzung des Verwaltungsrats gemeldet, zu dem die anderen Bewerber nichts zu sagen gehabt hatten.

Blatter und Scaglione waren sich am Abend einig, dass der Entscheid des Bundesrat zu einer weiteren Verzögerung für das Zürcher Jugendradio führen werde. «Letztlich ändert sich aber nicht viel, da die Beschwerde von Scaglione nur in diesem Punkt gutgeheissen wurde», machte sich Blatter gegenüber dem Klein Report Mut. Ärgerlich sei, dass er wieder damit warten müsse, bis er loslegen könne. Für Scaglione bedeutet die Verzögerung hingegen viel mehr: «Vielleicht sind ja meine anderen Beschwerdepunkte gar nicht behandelt worden», mutmasste er in Ermangelung des Entscheids aus Bern (Blatter wurde schriftlich informiert). Scaglione sieht den Entscheid als Erfolg für sich an, da etwas Ähnliches noch gar nie passiert sei: «Das Gute ist, dass die Angst vor Willkür des Bakoms jetzt weg ist.» Er befürchtet, es werde jetzt wieder mindestens zwei Jahre dauern, bis ein Zürcher Jugendradio loslegen könne. - Mehr dazu: DJ-Radio arbeitet angeblich mit IP Multimedia zusammen, Music First hat Beschwerde gegen Jugendradio-Entscheid eingereicht und Radio 105 lanciert Protest-Aktion gegen Uvek und Bakom