Wegen freier Meinungsäusserung im Internet ist in China ein Mann zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt worden. Auf seiner Website www.6-4tianwang.com hatte er eine Liste von Regierungskritikern und Verschwundenen veröffentlicht. Der «Internet-Dissident» wurde bereits Anfang Mai von einem Gericht in der Stadt Chongqing in Zentralchina verurteilt, wie Anwälte und Menschenrechtsvertreter am Sonntag mitteilten. Huang Qi war im Juni 2000 festgenommen worden, im Januar 2001 wurde Anklage erhoben. Neben den Namen der in Polizeigewahrsam Verschwundenen bot seine Website auch Informationen über die in China verbotene Bewegung Falun Gong, die blutige Niederschlagung der Demonstration 1989 auf dem Platz des Himmlischen Friedens und die moslemische Minderheit der Uiguren in der Provinz Xinjiang an.
Sonntag
18.05.2003