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Dienstag
24.11.2009

Der Schweizer Presserat hat eine Beschwerde gegen die Boulevardzeitung «Blick» zum Thema «Suizid» in jenem Punk gutgeheissen, bei dem es um das Mass der Zurückhaltung ging. Das Ringier-Blatt hatte im Oktober 2008 über ein «Todespaket» einer amerikanischen Firma berichtet, das die erforderlichen Utensilien für einen Selbstmord mit Hilfe von Helium enthält, allerdings ohne das Edelgas. Weil der Artikel gleichzeitig den Namen der Firma publik machte, hält jetzt der Presserat fest, «die Berücksichtigung des Verhältnismässigkeitsprinzips hätte allerdings in Bezug auf die Beschreibung von angewandten Methoden und Mitteln mehr Zurückhaltung geboten».

Hingegen hat der Presserat den «Blick» in der am Dienstag veröffentlichten Stellungnahme in verschiedenen weiteren Punkten gegenüber dem Beschwerdeführer Ludwig A. Minelli von der Sterbehilfeorganisation Dignitas in Schutz genommen. Die Zeitung habe korrekt über den Einsatz Helium durch Dignitas berichtet, und auch eine Wertung, der Tod unter Helium-Einfluss wirke «grausam», habe nicht gegen die Wahrheitspflicht verstossen. - Die Stellungnahme im Wortlaut: http://www.presserat.ch/25390.htm