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Dienstag
21.05.2002

Tausende von Zombie-Jägern und Monster-Suchern treffen sich ab Mittwoch in Los Angeles. Denn dort beginnt die gigantische Computerspiel-Messe «Electronic Entertainment Expo», kurz genannt «E3». Mehr als 420 Firmen stellen im riesigen Kongresszentrum der Stadt ihre neuesten Produkte aus, insgesamt 62 000 Besucher werden erwartet. Die Stimmung auf der Megaschau dürfte gut sein: Während es weltweit mit der Computerbranche bergab geht, boomen Computerspiele wie nie zuvor.

Mit 10,3 Mia. Euro (rund 15 Mia. Franken) Jahresumsatz wurde 2001 nach Angaben der Beratungsfirma NPD Funworld ein Zuwachs von 40 Prozent im Vergleich zum Vorjahr erzielt. «Computerspiele sind keine Marktnische der Spielzeugindustrie mehr», erläutert Michael Stroud, Berater bei einer Consulting-Firma für elektronische Unterhaltung in Los Angeles. «Hier geht es um genauso hohe Summen wie in anderen Medienbereichen.»

Der US-Software-Gigant Microsoft kämpft im Bereich der Spielekonsolen um den Anschluss an Sony und Nintendo: Sony ist mit «PlayStation 2» die unbestrittene Nummer eins auf dem Markt und verkauft dreimal soviele Geräte wie Microsoft. Um die Führung zu behalten, senkten die Japaner erst kürzlich in den USA den Preis für ihre Konsole - Microsoft und Nintendo hatten dies schon vorher getan.

Milliardenumsätze machen mittlerweile auch die Entwickler von Computerspielen. Die meisten dieser Firmen befinden sich wieder einmal in Nordkalifornien, das ja schon unter dem Namen «Silicon Valley» als Herkunftsland des Mikrochips und als Heimat vieler Internetfirmen berühmt wurde. «Eines Tages benennen wir Silicon Valley um in Game Valley», sagt Doug Lowenstein, Chef eines Software-Verbandes.