Content:

Montag
04.08.2025

Medien / Publizistik

Unter Druck: Bundespräsidentin Karin Keller-Sutter ringt um eine Lösung im Zollstreit mit Donald Trump... (Bild: Klein Report)

Unter Druck: Bundespräsidentin Karin Keller-Sutter ringt um eine Lösung im Zollstreit mit Donald Trump... (Bild: Klein Report)

Das Wichtigste vorweg: Der Bundesrat mit Bundespräsidentin Karin Keller-Sutter hat die Arbeit nach dem verlängerten Wochenende wieder aufgenommen.

Vier Tage nach der Ankündigung des US-Präsidenten Donald Trump, ab dem 7. August 2025 Zölle von 39 Prozent auf Schweizer Güter zu erheben, hat sich die Landesregierung in einem Videocall am Montagnachmittag dazu entschieden, die Gespräche mit Washington weiterzuführen.

Ziel sei es, eine faire Lösung für die Schweizer Wirtschaft zu finden, teilte das Gremium mit.

«Die Schweiz setzt sich für eine Gleichbehandlung mit ihren wichtigsten Wettbewerbern ein, um ihrer Wirtschaft weiterhin gute Rahmenbedingungen bieten zu können», so die bundesrätlichen Worte. Derzeit seien 60 Prozent der Schweizer Exporte in die USA von den neuen Zöllen betroffen – deutlich mehr als bei vergleichbaren Partnerstaaten wie der EU (15 Prozent), dem Vereinigten Königreich (10 Prozent) oder Japan (15 Prozent).

Trotz der massiven Zollhürde plant der Bundesrat keine Gegenmassnahmen. Vielmehr wolle man den Dialog vertiefen. «Der Bundesrat ist fest entschlossen, die Gespräche und Verhandlungen mit den USA über die vorliegende gemeinsame Absichtserklärung hinaus und wenn nötig auch nach dem 7. August 2025 weiterzuführen.»

Die Schweiz sei bereit, ein noch attraktiveres Angebot zu unterbreiten, um eine Lösung zu finden, die auch den Anliegen der USA gerecht werde.

Gleichzeitig betont die Regierung, dass die Kritik an einem vermeintlich unfairen Handelsüberschuss mit den USA unbegründet sei: «Im Gegenteil hat die Schweiz per 1. Januar 2024 unilateral jegliche Zölle auf Industrieprodukte abgeschafft.»

Die engen wirtschaftlichen Beziehungen mit den USA sollen trotz der Spannungen erhalten bleiben. In den letzten zwei Jahrzehnten habe sich der bilaterale Handel vervierfacht, so der Bundesrat. Besonders hervorgehoben wird die starke Präsenz der Schweiz in den USA im Bereich Forschung und Entwicklung: «Unser Land belegt den sechsten Rang bei den ausländischen Investitionen in den USA und bei Investitionen im Bereich Forschung und Entwicklung sogar den ersten Platz.»

Zur Abfederung möglicher negativer Folgen – etwa von Arbeitsausfällen – verweist die Regierung auf bewährte Instrumente wie die Kurzarbeitsentschädigung. Man beobachte die Lage laufend und werde «nötigenfalls rasch Massnahmen ergreifen können».