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Dienstag
18.09.2018

Medien / Publizistik

Der Verleger Michael Ringier hat seinen Kolumnisten Frank A. Meyer mit markigen Worten für dessen Auszeichnung mit dem Bundesverdienstkreuz in den höchsten Tönen gelobt. Doch die Urheberschaft des gewählten Zitates von Ringier wird von einem anderen Autor beansprucht.

«Die am stärksten beachteten Publizisten opponieren dem Zeitgeist, den sie dabei zugleich repräsentieren»: Um diesen Satz dreht sich derzeit alles in der Kommunikationsabteilung von Ringier. Denn das Zitat, das Verleger Michael Ringier in einer Pressemeldung vom Montag in den Mund gelegt wurde, stammt eigentlich von Autor Pirmin Meier.

Darauf machte Journalist Ronnie Grob am Montag über Twitter aufmerksam: Der Medienkolumnist der «NZZ am Sonntag» schreibt nämlich für den «Schweizer Monat» – und dort wurde das fragliche Zitat von Pirmin Meier, das später von Michael Ringier ohne Quellenangabe wiederholt wurde, erstmals publiziert.

Auf Nachfrage des Klein Reports bei Ringier wurde der Fehler beim Zitieren im Umfeld der Kommunikationsabteilung des Medienhauses ausfindig gemacht: Ein Mitarbeiter habe den erwähnten Satz im Internet gelesen – jedoch ohne Bewusstsein, dass es sich dabei um ein eigentliches Zitat handelte.

Danach sei die Formulierung dem Verleger Michael Ringier als eigenes Zitat für die offizielle Medienmitteilung vorgeschlagen worden. Ringier habe eingewilligt – auch er ohne Bewusstsein, dass es sich dabei um ein fremdes Zitat handelte - eben von Pirmin Meier.

Bei Ringier werden die Ereignisse nun intern diskutiert. Die laufenden Vorgänge sind dem Klein Report bekannt. Es bleibt zu hoffen, dass Michael Ringier ob des kleinen Fauxpas einen kühlen Kopf bewahrt.