Der Online-Verzeichnisdienst Zip.ch hat bei der Wettbewerbskommission Beschwerde gegen die Swisscom-Tochter Localsearch eingereicht. Zip.ch wirft dem Unternehmen «mehrfache Verstösse gegen das Kartellgesetz» vor, heisst es in einer Pressemitteilung vom Donnerstag.
Mit dem neuen Produkt «Swiss List Starter» habe Localsearch über 300'000 Unternehmen faktisch gezwungen, einen teureren Vertrag abzuschliessen, um weiterhin in Rubriken wie «Restaurant» oder «Zahnarzt» auf Online-Verzeichnissen sichtbar zu bleiben.
Alleine für die automatische Verlinkung der Rubrik mit der Erstellung eines Profils bei «Google My Business» und Bing zahlen die Unternehmen «dreimal mehr», schreibt zip.ch.
Falls die Unternehmen ablehnen, müssen sie ab dem 1. Januar 2020 auf die Eintragung in den für sie passenden Rubriken der Verzeichnisse local.ch und search.ch sowie in gedruckten Telefonbüchern verzichten, kritisiert der Beschwerdeführer.
Damit habe die Swisscom-Tochter Localsearch «durch ihre dominante oder gar monopolistische Stellung auf dem Verzeichnismarkt ein missbräuchliches und beispielloses Manöver eingeleitet».
Zip.ch hat bereits im Sommer 2018 bei der Weko Beschwerde gegen die Swisscom eingereicht. Damals lautete der Vorwurf, das Telekomunternehmen verletzte wiederholt den Grundversorgungsauftrag.