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Mittwoch
05.03.2003

Die überraschende Absetzug von Philipp Löpfe als Chefredaktor des «Tages-Anzeigers» im vergangenen November könnte nun ein gerichtliches Nachspiel haben. Löpfe habe die Unterlagen dem Zürcher Anwalt René Schuhmacher übergeben, berichtete die «Aargauer Zeitung» am Mittwoch. Löpfe musste damals innert vier Tagen sein Büro räumen. Angekündigt wurde seine Absetzung bereits zuvor von Tamedia-CEO Martin Kall, der in einem Interview erklärte, er habe beim «Tages-Anzeiger» «redaktionelle Schwächen» entdeckt. Löpfes Nachfolger Peter Hartmeier habe diese öffentliche Disqualifizierung seines Vorgängers an einer Kadertagung mit deutlichen Worten kritisiert.

Löpfe selbst wollte sich zur Sache nicht äussern und verwies laut «AargauerZeitung» an seinen Anwalt. «Es geht um die Klärung von Fragen im Zusammenhang mit dem Arbeitsverhältnis», bestätigte Schuhmacher eine entsprechende Anfrage. Dass es beim Löpfe-Abgang ungeklärte Fragen gibt, wurde den Tamedia-Verantwortlichen mittlerweile auch signalisiert. «Wir haben Kenntnis von einem Schreiben von Löpfes Anwalt», kommentierte gestern Unternehmenssprecherin Franziska Hügli. Siehe auch: Nächster Kall-Effekt: Hartmeier ersetzt Löpfe