Die Ergebnisse einer ZHAW-Trendstudie 2024 zur Kommunikation in der digitalen Transformation sind da.
Eineinhalb Jahre nach der Einführung von ChatGPT durch OpenAI ist die transformative Wirkung der sogenannten generativen künstlichen Intelligenz (GKI) auf Kommunikationsabteilungen und Kommunikationsagenturen unübersehbar. Das ist ein Fazit der Studie, an der unter anderem 115 Kommunikationschefs teilgenommen haben.
Die sogenannte generative künstliche Intelligenz ist ein Sammelbegriff für KI-basierte Systeme, mit denen auf kreative Weise alle möglichen Ergebnisse produziert werden können, etwa Bilder, Audio, Text, Code, 3D-Modelle und Simulationen.
KI-Tools werden nicht nur zur Text- und Bilderstellung eingesetzt, sondern spielen entlang des gesamten Wertschöpfungsprozesses der Kommunikation eine zentrale Rolle, heisst es in der Studie der Angewandten Medienwissenschaft der ZHAW mit Sitz in Winterthur.
Ein Drittel der befragten Kommunikationsabteilungen hätten die Experimentierphase verlassen und generative künstliche Intelligenz systematisch eingesetzt, steht dort weiter.
Besonders häufig werden GKI-Tools zur Texterstellung oder zu deren Bearbeitung genutzt. Aber auch Bildgeneratoren finden zunehmend Anwendung.
Die KI unterstützt die gesamte Wertschöpfungskette in der Kommunikation, von der Analyse und Recherche über die Strategiefindung bis hin zur Entwicklung konkreter Massnahmen.
Viele Unternehmen entwickeln eigene Lösungen, um ihre Daten zu schützen und ihre Markenwelten optimal mit den KI-Ergebnissen zu verknüpfen, geht aus den Befragungen weiter hervor.
«Die Experteninterviews zeigen, dass die Chancen und Potenziale der Generativen KI gross sind, insbesondere in Bezug auf Effizienz- und Produktivitätssteigerungen sowie Kostenersparnisse. Die gewonnene Zeit könnte für kreative Lösungen, besseres Targeting oder Qualitätssteigerungen genutzt werden – vorausgesetzt, die frei gewordenen Ressourcen werden tatsächlich dafür eingesetzt und nicht eingespart», gaben die Studienteilnehmer zu Protokoll.
Die Studie bietet zusätzlich einen breiteren Blick auf den Digitalisierungsgrad von Kommunikationsabteilungen in der Schweiz.
Die Studie wurde von einem Forschungsteam des Instituts für Angewandte Medienwissenschaft der ZHAW unter der Leitung von Nicole Rosenberger, Professorin für Organisationskommunikation und Management, im ersten Halbjahr 2024 durchgeführt.
Die Datenbasis besteht aus einer Online-Befragung von 115 Kommunikationsleitenden (Chief Communications Officers, CCOs) in der Schweiz. Zudem wurden 15 vertiefende Interviews mit CCOs, Kommunikationsberaterinnen und Kommunikationsberatern sowie Expertinnen und Experten aus den Bereichen Recht und Ethik geführt.