Die Hauptjurys der drei Wettbewerbe des 11. Zurich Film Festivals vergeben ihre Goldenen Augen an das isländische Schafzüchterdrama «Hrútar», den mexikanischen Dokumentarfilm «Los Reyes del Pueblo que no existe» und die österreichische Kriegsreporterstudie «Thank you for Bombing».
Prominente Filmfestival-Jurys in Ehren: Heimlicher Sieger ist jedoch der Regisseur Niklaus Hilber, der mit seinem Zürcher Jugenddrama «Amateur Teens» den diesjährigen Publikumspreis gewonnen hat. Darin erzählt er von einer Schülergruppe, deren Alltag geprägt ist von der Macht der Social Media und der stetigen Sexualisierung durch das Internet.
Gegenüber dem Klein Report sagte Niklaus Hilber: «Mir ist aufgefallen, dass sich in den letzten Jahren solche Fälle, wie sie im Film beschrieben werden, häuften - und ich fing an, diese im Detail zu studieren.» Bald erkannte er, dass die Gefühle und Bedürfnisse von heutigen Teenies nicht anders sind als früher. Und er meint weiter: «Der Unterschied ist jedoch, dass durch den Einfluss der stetigen Sexualisierung des Internets ein Klima entsteht, in dem es zu einer Wahrnehmungsverzerrung zwischen Liebe und Sex kommen kann.»
Und noch eine Erfolgsmeldung aus Schweizer Sicht: Die rumänisch-schweizerische Co-Produktion «Le miracle de Tekir» wurde am Zurich Film Festival ganz zur Freude der «Ryna»-Regisseurin Ruxandra Zenide mit dem Swiss Promotion Award ausgezeichnet, was die Auswertung der spannenden Weltpremiere vereinfachen soll.
Nach Angaben der Festivalorganisatoren haben dieses Jahr 85 000 Personen das Filmfestival in Zürich besucht, was einer Steigerung um 7,5 Prozent entspreche. Gestiegen ist auch das Budget: von 6,9 auf 7,1 Millionen Franken dieses Jahr.