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Donnerstag
24.07.2003

Nach über 30 Jahren Unterdrückung entwickelt sich in Irak eine teils vielfältige neue Medienlandschaft. Mindestens 85 neue Zeitungen und Zeitschriften erscheinen laut einem Bericht der Organisation Reporter ohne Grenzen in Bagdad und anderen Städten, und überall werden Satellitenschüsseln verkauft. Die Schüsseln symbolisierten die Öffnung des Landes und das Bedürfnis der Bevölkerung nach ausländischen Informationen. Bis zuletzt war der Gebrauch von Satellitenschüsseln unter dem Regime des gestürtzten Machthabers Saddam Husseins streng verboten. Reporter ohne Grenzen forderte dem Bericht zufolge eine zügige Klärung der bislang nur vage formulierten Zuständigkeiten der Interimsbehörde, die die Presse reguliert, und die Schaffung klar definierter und liberaler Pressegesetze. Während es eine Vielfalt von irakischen Print-Medien gebe, würden Radio und Fernsehen nach wie vor von der amerikanischen Verwaltung dominiert. Kritik an den amerikanischen Einheiten und der Administration sowie unterschiedliche Meinungen dürften zwar geäussert werden, doch sei die Verunsicherung der Journalisten noch immer gross, hiess es weiter.