Der «Zentralschweiz am Sonntag»-Journalist Daniel Schriber hat sich mit der Schriber Kommunikation GmbH selbstständig gemacht. Der stellvertretende Leiter Regionale Ressorts hat die Innerschweizer Sonntagszeitung Anfang Dezember verlassen.
«Dank meines überschüssigen Ferienguthabens stehe ich jedoch noch bis Ende Jahr auf der Lohnliste der `Neuen Luzerner Zeitung`», sagte Schriber am Montag gegenüber dem Klein Report. Aber auch danach wird er mit dem Medienhaus zusammenarbeiten.
Sein jetziger Arbeitgeber gehört laut Schreiber zu seinen zukünftigen Kunden. «Wie meine künftige Zusammenarbeit mit der NLZ aussehen wird, ist noch nicht genau definiert», sagte der 30-Jährige. «Ich werde der Zeitung als freier Journalist zur Verfügung stehen und in diesem Zusammenhang sicherlich über Regionalsport (Basketball) berichten.»
Er sei auch interessiert, künftig Porträts und Reportagen für die unterschiedlichen Ressorts der NLZ und der «Zentralschweiz am Sonntag» zu verfassen. «Vertragliche Abmachungen oder Verpflichtungen gibt es jedoch keine», sagte er.
Er versteht seine Selbstständigkeit denn auch nicht als Abschied vom Journalismus. «Ach was», meinte er. «Ich möchte und werde ja nach wie vor ab und zu als freier Journalist tätig sein, insofern ist es ja nichtmal ein richtiger Abschied.» Er will auch nicht ausschliessen, dass er eines Tages als festangestellter Journalist in eine Zeitungsredaktion zurückkehren wird.
«Nach fast acht Jahren im Tages- und Wochenjournalismus schlägt mein Herz auch heute noch für spannende Porträts und packende Reportagen - aber eben nicht mehr nur», so Schriber. «Ich habe mich denn auch nicht per se gegen die Zeitung, sondern vor allem für die Selbstständigkeit entschieden.»
Zur Selbstständigkeit ermutigt habe ihn das Beispiel seines Vater, der als Architekt ein eigenes kleines Unternehmen führte. «Ich will mit Schriber Kommunikation etwas Neues ausprobieren», sagte er. «Das ist mir wichtiger, als auf einer Redaktion Karriere zu machen. Dass der Printjournalismus derzeit offensichtlich schwierige Zeiten durchlebt, mag meinen Entscheid zudem bestärkt haben.»
Mit der Agentur will Daniel Schriber Unternehmen und Institutionen beim Gang an die Öffentlichkeit unterstützen und bei der Planung, Gestaltung und Realisierung von Auftritten helfen. «Die Kernkompetenz liegt bei Textaufträgen jeglicher Art», sagte er. «Es soll aber keine reine Textagentur bleiben. Ziel ist es, mir langfristig auch im Bereich der konzeptionellen Beratung einen Namen zu machen.»
Noch ist er alleine, doch das soll sich längerfristig ändern. «Ich bin derzeit daran, mir ein Geschäftsnetzwerk aufzubauen, um punktuell mit Fotografen, Grafikern und anderen Fachleuten zusammenzuarbeiten», sagte er. «Mein Ziel und Wunsch ist es aber schon, irgendwann, vielleicht in drei bis vier Jahren, weitere Leute ins Boot zu holen.»
Der Start verlief bisher nach Schribers Wünschen. «Ich bin wirklich positiv überrascht, wie viele interessante Kontakte sich auch ohne aktive Akquisition meinerseits bereits ergeben haben.» Er sei von seinen Fähigkeiten als Texter und dem Standort Luzern überzeugt. «Es gibt Konkurrenz, klar. Aber ich bin überzeugt, dass es hier nach wie vor Platz hat für junge und frische Ideen, wahrscheinlich mehr als anderswo in der Deutschschweiz.»