Die bulgarische Wochenzeitung «Kapital» hat in ihrer Ausgabe vom Donnerstag die aktuelle Zeitungssprache kritisiert, wobei das Blatt ein Thema ansprach, das nicht nur in Bulgarien festzustellen ist: «Der Wunsch der bulgarischen Berichterstatter, Wiederholungen zu vermeiden, ist einer der häufigsten Gründe für die Bildung gängiger Klischees, die kein vernünftiger Mensch je benutzen würde», heisst es in dem Kommentar. «Nach der verkehrten Logik der Journalisten in den Printmedien ist es bedeutend besser, etwas Abartiges zu verwenden, statt dasselbe Wort in zwei aufeinanderfolgenden Sätzen zu wiederholen.»
So machen sich originell wähnende Schreiberlinge das Erdöl zum schwarzen Gold und das Gold zum wertvollen Metall. «Die Zeitungssprache wird heutzutage nur noch von denen verstanden, die sie über die Jahre verfolgt haben», schlussfolgert «Kapital» daraus und kommt darauf zu einer allerdings abenteuerlichen Schlussfolgerung: «Es kann auch sein, dass dies ein Grund für die sinkenden Auflagezahlen ist. Wenn man nicht dieselbe Sprache spricht, ist die Verständigung schwer. Das Problem besteht nicht darin, dass die Zeitungen Fehler und einen schlechten Stil haben, sondern darin, dass ihr Niveau niedrig ist.»
Donnerstag
01.10.2009



