Content:

Donnerstag
19.02.2004

Im Vorfeld der Parlamentswahlen im Iran wird mit immer härteren Bandagen gekämpft. Am Mittwoch hat die vom konservativ-moslemischen Klerus kontrollierte Justiz zwei Tageszeitungen schliessen lassen, weil sie entgegen einer Anordnung des Nationalen Sicherheitsrats einen Protestbrief von Reformpolitikern an das geistliche Oberhaupt des Landes, Ajatollah Ali Chamenei, veröffentlicht hätten, sagten Journalisten der beiden Blätter. Im sechs Seiten langen Brief hatten die Reformpolitiker am Dienstag erklärt, Chamenei habe zugelassen, dass die von ihm eingesetzten Behörden die «legitimen Freiheiten und Rechte des Volkes» im Namen des Islam verletzt hätten. Wie lange die Redaktionen der Zeitungen «Schark» und «Jas e No» geschlossen blieben, sei noch unklar.