Die Veränderungen der Mediennutzung werden auch am Schweizer Zoll spürbar: Trotz starkem Franken gingen die Importe von Büchern seit 2008 um gut einen Drittel zurück; die Zeitschriften-Importe schrumpften sogar um fast die Hälfte.
«Die Tage des guten alten Buches scheinen gezählt», verkündete die Eidgenössische Zollverwaltung am Dienstag in einem Kommuniqué. Konkret sind die Buch-Importe zwischen 2008 und 2018 wertmässig um 35 Prozent von 703 auf 454 Millionen Franken gesunken.
Bei den Zeitschriften ist sogar eine Reduktion um 46 Prozent zu beobachten: von 402 Millionen Franken im Jahr 2008 auf 219 Millionen zehn Jahre später.
Den Tod des Buches auszurufen, wäre aber verfrüht: Der alljährliche Beginn des neuen Schuljahres, der Literatursaison-Auftakt sowie die Festtage Ende Dezember treiben die Importzahlen Jahr für Jahr zuverlässig in die Höhe, wie aus der Zoll-Statistik weiter hervorgeht.
So sinken die Buch-Importe zwischen April und August zwar deutlich unters Jahresmittel, zwischen September und November bestellen Herr und Frau Schweizer dann aber bis zu 18 Prozent mehr Bücher im Ausland. Auch der Online-Lifestyle will offenbar ab und zu das «gute alte» Papier in die Hand bekommen, spätestens wenn es ans weihnächtliche Päckli-Machen geht.
Bei den Zeitschriften sind die saisonalen Schwankungen viel schwächer; die Monate März, Juni, Oktober und Dezember laufen mit durchschnittlich 4 Prozent über dem Jahresmittel am besten.