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Sonntag
09.06.2024

Medien / Publizistik

Das jahrelange Hin und Her um den genauen Zeitplan für das Grounding der UKW-Radiotechnik erinnert an Wild-West-Zustände – hüben wie drüben des Rheins.

Nun hat der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) auf den Tisch gehauen. Bei der Terminierung der UKW-Abschaltung sollen «auch die deutschsprachigen Länder Österreich und Schweiz miteinbezogen werden», heisst es in einem Schreiben des DJV-Vorsitzenden Mika Beuster an die deutsche Rundfunkkommission. 

Die UKW-Abschaltung solle im gesamten deutschsprachigen Raum Europas «zur gleichen Zeit» erfolgen, so die Forderung weiter, wie aus einer Verbandsmitteilung hervorgeht.

In den deutschen Bundesländern ist nicht einheitlich geregelt, wann die Ultrakurzwelle verebbt. So haben Sachsen und Sachsen-Anhalt das Ausstiegsdatum gestrichen. Die bayerischen Regierungsparteien haben dagegen in ihrem Koalitionsvertrag vereinbart, die UKW-Frequenzen bis 2035 zu verlängern. Ein ähnlicher Wildwuchs wie in der Schweiz also, wo das Lichterlöschen mehrmals verschoben worden ist.

Der DJV-Vorsitzende sieht in einem raschen Ausstieg aus dem UKW-Betrieb eine Gefahr für die Akzeptanz des Radios: «Die Hörerinnen und Hörer müssen mitgenommen werden. Sie Hals über Kopf vor vollendete Tatsachen zu stellen, schafft nur unnötigen Frust.»