Die beiden «Zeit»-Journalisten Jochen Bittner und Josef Joffe haben eine einstweilige Verfügung gegen die Satiresendung «Die Anstalt» erwirkt. Sie wehren sich damit gegen die Aussagen des Kabarettisten Max Uthoff, der die Verbindungen der Journalisten zu transatlantischen Lobbyverbänden thematisierte.
«Bei Joffe ging es um die Anzahl der Lobbyverbände, in denen er ist, und bei Bittner ging es darum, dass wir behauptet hatten, er sei Mitglied im German Marshall Fund (GMF)», so Uthoff im Interview mit dem Onlineportal «ZentralOrganBayern».
Auf der Webseite des ZDF, das die Nachfolgesendung von «Neues aus der Anstalt» ausstrahlt, ist der Beitrag mittlerweile nicht mehr zu finden. Nach der Niederlage in erster Instanz hätten sie die inkriminierten Stellen aus der Mediathek entfernt, so Uthoff.
Im Gegensatz zum ZDF hätte Uthoff aber gerne einen Hinweis auf der Webseite gesehen, der auf die Gründe für die Löschung hinweise. Denn letztlich dränge sich für den Zuschauer sonst der Verdacht auf, dass sie etwas Falsches behauptet hätten, meinte Uthoff.
Max Uthoff und sein Bühnenpartner Claus von Wagner halten an ihrer Darstellung fest. «Es ist aber auch ein bisschen eine Frage der Korinthenkackerei», sagte Uthoff. So sei Bittner tatsächlich kein GMF-Mitglied, sondern «Participant», gibt Uthoff zu. Denn es gebe gar keine Mitglieder.
Bittner mische aber dennoch mit und er halte es deshalb «für halbwegs grotesk», wenn sich der «Zeit»-Journalist darauf berufe.
Auf den Rückhalt beim ZDF kann Uthoff zählen. «Das ZDF hat uns unterstützt und die einstweilige Verfügung nicht unterschrieben», sagte er und kündigte an, dass die juristische Auseinandersetzung weitergehen wird.