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Mittwoch
21.08.2002

Der neue ZDF-Intendant Markus Schächter wird Einschnitte in der Verwaltung, bei der Produktion und beim Programm des grössten europäischen Senders machen: «Das, was im Wettbewerb um Reputation und Marktposition keine Rolle spielt, wird zu reduzieren sein.» In einem Interview mit der «Financial Times Deutschland» kündigte Schächter Einsparungen von jährlich 25 Mio. Euro im Jahr 2003 und 50 Mio. Euro ab 2004 an. Obwohl vom ZDF-Jahresetat - derzeit rund 1,8 Mrd. Euro - nur rund 125 Mio. Euro aus Werbeeinnahmen stammen, bekommt der Sender die Werbeflaute zu spüren: «Wir haben auch beim ZDF grosse Einbussen zu verkraften, die bis zu 12% betragen», sagte Schächter. Jedes Jahr fehlten 25 Mio. Euro. Das führe dazu, «dass wir im Haus harte Konsequenzen ziehen müssen.» Zu den Einzelheiten seiner Sparpläne sagte der ZDF-Chef, diese würden derzeit mit den Mitarbeitern und einer internen «Effizienzagentur» diskutiert, er lege dabei Wert auf den traditionellen Konsens mit den Personalvertretern. Der ZDF-Chef hat wegen der Personalverfassung bei den Öffentlich-Rechtlichen wenig Möglichkeiten, kurzfristig Stellen zu streichen. Stattdessen will er die Beschäftigung freier Mitarbeiter prüfen: «Wir brauchen im bisherigen Umfang freie Mitarbeiter. Um aber dieses Niveau halten zu können, müssen wir das Ausmass ihrer Beschäftigung begrenzen.» Rigoros äusserte er sich zu Abstrichen im Programm: Betroffen sei auch der Online-Bereich. Siehe auch: Werbeeinnahmen bei ARD und ZDF sinken weiter