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Freitag
09.07.2021

TV / Radio

Das Auslandsmagazin wird zurzeit noch jeden Sonntag um 19.20 bis 20.00 Uhr in der ARD ausgestrahlt. Bald könnte es aber der schlechtere Sendeplatz um 22.50 Uhr am Montagabend sein... (© Bild: Twitter/ARD)

Das Auslandsmagazin wird zurzeit noch jeden Sonntag um 19.20 bis 20.00 Uhr in der ARD ausgestrahlt. Bald könnte es aber der schlechtere Sendeplatz um 22.50 Uhr am Montagabend sein... (© Bild: Twitter/ARD)

Das traditionsreiche TV-Auslandsmagazin der ARD, der «Weltspiegel», droht seinen prominenten Sendeplatz am Sonntagabend vor der «Tagesschau» zu verlieren. Dagegen wehren sich nun 45 Journalistinnen und Journalisten mit einem offenen Brief.

Darin heisst es unmissverständlich: «Die Verschiebung des seit 58 Jahren eingeübten ‘Weltspiegel‘-Sendeplatzes am Sonntagabend auf den Montag um 22.50 Uhr ist eine drastische Schwächung der Auslandsberichterstattung im Ersten.»

Zu den Unterzeichnenden des Briefs gehören die Mitglieder der «Weltspiegel»-Redaktion und die Fernseh-Auslandskorrespondenten des ARD, darunter Natalie AmiriAnnette DittertRichard KlugIna Ruck und Isabel Schayani.

Hintergedanke bei der geplanten Verlegung sei die Stärkung der filmischen Formate, was auch gemäss den Unterzeichnenden richtig sei. Denn damit könne insbesondere die non-lineare Reichweite gesteigert werden. «Gerade deshalb verstehen wir nicht, dass die ‘Weltspiegel-Reportage’ im neuen Sendeschema keinen Platz findet», schreiben die Protestler.

Zudem gehöre der «Weltspiegel» zum Kernauftrag der ARD. «Hier werden Auslandsinhalte hintergründig beleuchtet. Ein Alleinstellungsmerkmal, das die ARD zu Recht offensiv bewirbt.» Und, wenn die ARD die hintergründige Auslandsberichterstattung weiter ernst nehme, müsse sich dies auch in Zukunft im Sendeplatz widerspiegeln.

Bereits 2019 hatte sich die damalige Geschäftsleitung der ARD überlegt, den «Weltspiegel» zu verlegen. Und auch damals hatten prominente Redakteurinnen und Korrespondenten dagegen protestiert – mit Erfolg. Ob sich die Geschichte genau gleich wiederholen wird, wird sich noch zeigen.