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Samstag
20.06.2015

Medien / Publizistik

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Paywall-Projektpläne wie zuletzt etwa beim «Spiegel» in Ehren. Aber gemäss dem neuen Digital News Report vom Reuters Institute for the Study of Journalism der Universität Oxford ist die Zahlungsbereitschaft für Online-News in den letzten Jahren kaum grösser geworden.

Je nach Land ist es um die Zahlungsmoral unterschiedlich bestellt. Diese fächert sich in den untersuchten Ländern auf zwischen dem Schlusslicht Grossbritannien, wo für rund 6 Prozent der Online-News bezahlt wird, und Spitzenreiter Finnland, wo 14 Prozent der konsumierten Inhalte von den Nutzern gekauft werden. Beim Nachbarn Deutschland sinds 7 Prozent.

Entscheidend ist das Bezahlmodell: Abomodelle machen in der Mehrzahl der Länder um die 70 Prozent des bezahlten Inhalts aus, in Deutschland sind es rund 60 Prozent. Einmal-Zahlungen sind nur in Italien, Spanien und Irland gebräuchlicher. Wer für Online-Nachrichten zahlt, leistet sich also meistens ein Abo. Oder mit anderen Worten: Wer seit jeher die Morgenzeitung aus dem Briefkasten holt, ergänzt sein Print-Abonnement häufig um eine Online-Variante.

Die Bereitschaft der Online-User, in Zukunft für Inhalte zu zahlen, ist gemäss der Studie stark durchzogen. Eine Mehrheit möchte auch in Zukunft nichts für News bezahlen. Unter bei den Zahlungswilligen dominieren jene User, die für News den Höchstbetrag von 2.50 Euro pro Monat aufwerfen würden.

Für den Digital News Report hat das Retuers Institute das Leseverhalten von über 20 000 Online-Lesern in den USA, Grossbritannien, Irland, Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien, Dänemark, Finland, Brasilien, Japan und Australien untersucht.