«Die mobile Internetnutzung wird auch künftig noch weiter steigen und Streaming macht der klassischen TV-Nutzung immer stärkere Konkurrenz»: Dies sind zwei der Hauptergebnisse des Media Use Index 2015 der Y&R Group Switzerland AG, die unter Federführung von Urs Krucker, Head of Strategy, im siebten Jahr in Folge das Mediennutzungs- und Informationsverhalten der Schweizer Bevölkerung untersucht hat.
80 Prozent der befragten Schweizer und Schweizerinnen surften mit ihrem Smartphone im Web (2014: 75%), 48 Prozent mit dem Tablet (2014: 42%), wie in der am Dienstag veröffentlichten Untersuchung zu lesen ist. 2010 waren erst rund ein Viertel der Befragten Smartphone-Surfer. «Damit belegt die Schweiz bei der Internetnutzung per Tablet im internationalen Vergleich weiterhin einen Spitzenplatz», so Krucker gegenüber dem Klein Report.
Die inzwischen als «klassisch» zu bezeichnende Webnutzung per Computer liegt bei 88 Prozent und einem leichten Plus gegenüber den Vorjahren - allerdings nach wie vor an der Spitze der Internetnutzung.
Die mobile Webnutzung scheint im Vergleich zu anderen Mediengattungen besonders stark von einem IT-affinen Lebenstil und Informationsgewohnheiten abzuhängen.
So zeigen sich zwischen den Generationen markante Unterschiede. Bei den «Digital Natives» (14 bis 29 Jahre) ist mit 55 Prozent bereits eine knappe Mehrheit häufiger mobil als per PC oder Notebook im Netz. Bei den «Digital Immigrants» (30 bis 54 Jahre) sind es mit 29 Prozent und bei den «Silver Surfer» (55 bis 69 Jahre) mit 16 Prozent deutlich weniger.
Im Besitz der technischen Ausrüstung sind sich die Altersgruppen allerdings weitaus ähnlicher, als es die markanten Unterschiede in der Nutzung der schlauen Gerätchen vermuten lassen: 70 Prozent der «Silver Surfer», 83 Prozent der «Digital Immigrants» und 91 Prozent der «Digital Natives» besitzen inzwischen ein Smartphone.
Beim persönlichen Besitz von Tablets sind sich die drei Generationen mit 48 Prozent («Silver Surfer»), 55 Prozent («Digital Immigrants») und 39 Prozent («Digital Natives») sogar noch ähnlicher.
88 Prozent der Befragten nutzten TV, was einem leichten Minus gegenüber 2014 entspricht. «Dies könnte auf die stärkere Nutzung von Streaming und Video on Demand (VoD) zurückzuführen sein», heisst es in der Studie. Nimmt man jedoch die Jahre seit 2010 dazu, hält sich die TV-Nutzung auf hohem Level stabil.
Die Nutzung von zeitversetztem Fernsehen hat gegenüber dem Vorjahr um 20 Prozent auf 34 Prozent der Befragten deutlich zugelegt. TV-Downloads blieben mit einer Zunahme von 2 Prozent auf 14 Prozent nahezu stabil, ebenso das Live-TV, das von 61 Prozent der Studienteilnehmer genutzt wird, was einem leichten Minus von 2 Prozent gegenüber 2014 entspricht.