«Das war wohl der erste Hitzealert von Meteonews dieses Jahr», scherzte Andreas Widmer bei der Begrüssung der Gäste zur «Start-up Demo Night». Bei schönstem Sonnenschein und hohen Temperaturen trudelten an die 150 Gäste am Dienstagabend ins Zürcher Kunsthaus, um sich die Präsentationen von vier angesagten Start-ups anzuschauen: Amorana aus dem E-Commerce-Bereich, Sentifi (crowd based intelligence), Blinq, eine Dating-App, und Storyfilter.com von Gründer Bernhard Brechbühl und David Cappellini.
Im klimatisierten Kunsthaussaal erklärte Brechbühl dem Klein Report seine Geschäftsidee: «Wir suchen starke Inhalte im weltweiten Web und den Sozialen Medien, um sie für unsere Kunden dann neu aufzubereiten - bessere Titel setzen, klickbare News sozusagen.» Journalist Brechbühl und David Cappellini, ehemals tilllate.com, kennen sich von «20 Minuten», wo Brechbühl unter anderem in der Chefredaktion sass. Bei Storyfilter.com ist Cappellini als Kurator im Einsatz. Auf der im Herbst 2014 gegründeten Online-Firma stehen Kunden wie Swiss, WWF, Universal und die Postfinance.
Auch einen leicht medialen Ansatz gibts bei der Firma des Holländers Lucas Bruggeman, wo er Partner ist. Der ehemalige Banker, der seit zwölf Jahren in der Schweiz lebt, beschäftigt die Mehrheit seiner 50 Angestellten in Vietnam, da aus bekannten Gründen in der Schweiz nicht genügend qualitfizierte Programmierer und ganz generell Softwarespezialisten zu finden sind. Die Sentifi Group AG ist im Bereich Big Data unterwegs. «Über eine semantische Suchmaschine finden und bereiten wir relevante News im Finanzbereich auf», erklärt er das Geschäftsmodell. «Relevanz kann man messen», sagt Bruggeman gegenüber dem Klein Report. Ein Softwaretool hat er unter anderem bei der «Neuen Zürcher Zeitung», bei der «Finanz und Wirtschaft» und «Cash» implementiert.
Viel Know-how braucht auch Blinq im Programmierbereich. Die Dating-App, die zwei ehemalige ETH-Studenten lanciert haben, verbindet liebestolle Menschen über Beacons in Bars und Clubs. Die kleinen Beacons versenden Datenpakete über lokale Wireless-Netze. Später werden dann auch über Retail-Systeme, die dann aber andere Zielgruppen ansprechen, Werbung und Rabattaktionen auf deren Smartphones gegeben.
Und dass Sex sells, weiss auch das Team um Amorana. «Jeder Mann denkt pro Tag 388 Mal an Sex», erklärt Alan Frei von der Bluebox Shop AG dem Klein Report. Nach wenigen Monaten versorgen zwölf Leute die Liebestollen mit Sexartikeln und Gadgets aller Art über den E-Commerce-Shop unter www.amorana.ch. Unter looksoflove.ch gibts dann noch das wenige Etwas - die Dessous. Vom Krankenschwester-Set bis zum Indina-Set, was Kleidchen und String in rot und schwarz umfasst, ist alles erhältlich im Online-Shop.
«Wir wollen expandieren, Österreich steht bei uns auf dem Radar», sagt Frei, ein Hardcore-Seller, «halb Badner, halb Asiat», wie er lachend sagt.
Das war ein rundherum gelungener Marketinganlass von der Y&R Group Switzerland. CCO Markus Gut und CEO Andreas Widmer parlierten am Apéro anschliessend mit ihren Gästen. Wie wichtig ist also die Business-Idee? Welche Bedeutung hat das Risikokapital? Und wie läuft das mit der Markenbildung? Auf die letzte Frage hat das Y&R-Team mit Sicherheit handfeste, professionelle Antworten für die Start-ups.