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Donnerstag
16.08.2001

Die heute bezahlten 3 900 Franken brutto für eine 100Prozent-Stelle hätten schon längst erhöht werden müssen, sagte Verena Mühlberger von der Geschäftsleitung der linken Wochenzeitung «WOZ». Probeweise wird die WOZ von ihrem Prinzip «gleicher Lohn für alle» abrücken und die Inserateabteilung besser entlöhnen. Die Akquisition von Inseraten sei mehr als mühsam, so Mühlberger, und der magere Einheitslohn verhindere, motivierte Leute für diese Arbeit zu finden. Deshalb habe sich das Plenum Mitte Juli für die «Flucht nach vorne entschieden» und ein vorübergehendes Abrücken von der Lohngleichheit beschlossen, teilte die WOZ am Donnerstag in einer «Hausmitteilung» mit. Die Erhöhung gelte für ein Jahr. Danach werde die Lage neu beurteilt. Die Löhne der Mitarbeiter auf der Inserateabteilung sollen bis auf 4 900 Franken brutto angehoben werden; eine genaue Höhe sei noch nicht festgelegt. Zudem werde die Abteilung neu organisiert. Ziel sei es, die Einnahmen so weit zu erhöhen, dass schliesslich ein Einheitslohn von 5 000 Franken bezahlt werden könne. Dafür müsse man jedoch schon zwei bis drei Jahre einplanen. Die Massnahme hätte jedoch bereits Früchte getragen: Ein zusätzlicher Mitarbeiter sei eingestellt worden, eine zweite Anstellung sei in Aussicht.