Die Redaktoren der «Wochenzeitung» werben mit einem einminütigen Spot für Inserate in der eigenen Zeitung. «Bis anhin enthielt die Wochenzeitung ausgesprochen wenig Werbung», heisst es von Seiten der WOZ. «Zur Freude des Lesers. Aber auch für potenzielle Inserenten ist das von Vorteil.» Diesen Vorteil haben die Redaktoren in einem Youtube-Film festgehalten und pünktlich zum Tag der Arbeit in einem Mailing an 3000 Empfänger gestreut.
Die WOZ-Mitarbeiter lesen im Video Werbung aus Sonntagszeitungen vor - alle gleichzeitig. Die Aussage: «Schalten Sie Ihre Werbung dort, wo sie nicht untergeht.» Zum Mitmachen wurde niemand gezwungen, meinte WOZ-Marketingverantwortlich Camille Roseau am Mittwoch gegenüber dem Klein Report. «Bei uns gibt es eigentlich keine Zwänge», so Roseau. «Darum war die Teilnahme ein bisschen ein Jekami mit einem leichten Mehr an Redaktorinnen und Redaktoren.» Es habe zwar einige Takes gebraucht, habe aber schliesslich gut funktioniert.
Dass nun die Werbeeinnahmen in die Höhe schiessen werden, glaubt Roseau aber nicht. «Unsere Wachstumsziele sind immer noch recht bescheiden», sagte sie. «Nichtsdestoweniger haben wir den Ehrgeiz, vom hartumkämpften Werbekuchen ein Stück mehr für uns zu erobern.» Die Einnahmen wolle die Zeitung 1:1 in Enthüllungsgeschichten stecken. «Das ist eine Form von Umverteilung innerhalb der Werbebranche», so Roseau. Konzipiert wurde die Kampagne, die neben dem Mailing über Facebook und die Webseite der WOZ verbreitet wird, von Leo Burnett Schweiz.