Erfreuliche Post für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der «WOZ - Die Wochenzeitung»: Die genossenschaftlich organisierte Zeitung steht nach eigener Aussage finanziell betrachtet besser da denn je zuvor. Deshalb gibt es ab Januar mehr Lohn für alle.
«Die Zeitungsbranche leidet, doch bisher trotzt die WOZ der Krise», heisst es in einem Schreiben, das die WOZ-Mitarbeitenden noch vor dem Jahreswechsel erhalten haben. Die Redaktionsleitung mit Silvia Süess, Kaspar Surber und Yves Wegelin verkündete deshalb ihren Entscheid, die Honorare per 1. Januar zu erhöhen.
Kaspar Surber bestätigte am Montag gegenüber dem Klein Report, dass der Lohn für festangestellte Redaktorinnen und Redaktoren angehoben wurde. «Ja, und zwar von 5000 Franken brutto auf 5400 Franken brutto für eine 100-Prozent-Stelle. Dies entspricht einer Lohnerhöhung von acht Prozent», rechnet Surber.
Weil bei der linken «Wochenzeitung» Lohngleichheit herrscht, kommen alle in den Genuss des Lohn-Läckerlis. Insgesamt hat die WOZ in Redaktion und Verlag derzeit 34 Vollzeitstellen.
Auch der Ansatz für freie Mitarbeitende wird laut Surber nach oben korrigiert. «Die Honorare werden um 20 Prozent erhöht. Für 10`000 Zeichen bezahlen wir 600 statt 500 Franken. Spesen werden zusätzlich entschädigt», führte er dazu aus.
Neben Schreiberinnen und Schreibern profitieren davon auch Fotografinnen und Illustratoren. Das sind total mehr als 50 freie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im In- und Ausland, die für die WOZ im Einsatz sind. «Sie arbeiten in einer gegenwärtigen Medienkrise unter immer prekäreren Bedingungen», begründete Kaspar Surber die Massnahme auf Nachfrage des Klein Reports.
Die Erhöhung sei durch den sorgfältigen Geschäftsgang der letzten Jahre möglich geworden, heisst es in dem Schreiben an die Mitarbeitenden. Der Co-Redaktionsleiter dazu: «Die Abo-Einnahmen der WOZ waren über die letzten Jahre leicht steigend, zudem konnten wir unsere Ausgaben stabil halten.»
Gemäss Wemf konnte die «Wochenzeitung» die Zahl der verkauften Exemplare von 17`103 im 2017 auf 17`622 im Folgejahr steigern. Genaue Angaben zu Einnahmen und Ausgaben fehlen derzeit noch, denn der Jahresabschluss ist laut Surber noch in Bearbeitung.
Doch so viel konnte der Journalist am Montag verraten: «Das letzte Jahr verlief vergleichbar wie 2017.» Damals hatte die Zeitung mit einem Gewinn von 233`340 Franken das Jahr abgeschlossen.