Wenn die Reichen und Mächtigen wieder zu Gast in Davos sind, muss die linke WOZ auf die eigene Berichterstattung vor Ort verzichten: Das Weltwirtschaftsforum (WEF) hat der Wochenzeitung (WOZ) den Zutritt zu seiner Jahreskonferenz im Januar 2020 verweigert.
Das Akkreditierungs-Mail der Zeitung sei gemäss WEF «wegen interner Abläufe zu spät gesehen worden», twitterte WOZ-Co-Redaktionsleiter Yves Wegelin am Donnerstag. Nur wenn es noch Absagen gebe, könne das WEF eine Akkreditierung geben.
Der Verband Impressum verurteilte das WEF scharf: «Das WEF liefert keine nachvollziehbaren Gründe, wieso die WOZ die Akkreditierung nicht erhalten sollte.» Deshalb handle das Forum willkürlich und verstosse mit seinem Vorgehen gegen die Pressefreiheit, so Impressum am Donnerstag.
Bereits 2012 wurde der WOZ der Zutritt ans WEF verweigert. Dieser Entscheid schlug damals hohe politische Wellen: Der Bündner SP-Grossrat Mathis Trepp forderte von der Kantonsregierung, beim WEF zu intervenieren, und SVP-Nationalrat Alfred Heer reichte eine Anfrage beim Bundesrat ein, rekapitulierte die WOZ.