Wolfgang Büchner, der Verlagschef der «Blick»-Gruppe, verlässt Ringier und die Schweiz nach nur einem Jahr im Amt, wie der Klein Report berichtet hat.
Büchner wird zum 1. Januar 2017 als Chief Content Officer zur deutschen Madsack-Mediengruppe wechseln. Der 50-Jährige soll in der neugeschaffenen Funktion die digitale Transformation und Medienentwicklung verantworten. Zudem wird Büchner die Chefredaktion des Redaktionsnetzwerkes Deutschland (RND) übernehmen. Der bisherige RND-Chefredakteur Matthias Koch bleibt Mitglied der Chefredaktion und wird den Bereich Politik und Zeitgeschehen leiten, wie Madsack auf ihrer Homepage schreibt.
Brisant ist, dass der Wechsel von Büchner anscheinend bereits im Frühjahr besiegelt war - die Auflösung des Vertrags sei wohl auf Büchners eigenen Wunsch hin erfolgt.
Büchner war im Juli 2015 angetreten, um die «Blick»-Gruppe publizistisch weiterzuentwickeln und digital breiter aufzustellen.
Über die Gründe für den Abschied bewahren beide Parteien bisher Stillschweigen. Doch Büchners Abschied hängt sicherlich auch damit zusammen, dass sich der designierte Chefredaktor Christian Dorer von der «Aargauer Zeitung» ausbedungen hat, den «SonntagsBlick» nicht in den Newsroom zu integrieren, sondern weiter als eigenständige Redaktion bestehen zu lassen, was Büchner nicht wollte.
Schon die «NZZ am Sonntag» hatte geschrieben, dass, nachdem Dorer diesen Machtkampf gewonnen hat, Büchner nichts anderes als der Abgang bleibe.