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Mittwoch
13.08.2003

Der Computer-Wurm «Lovesan» oder W32.Blaster breitet sich rasant aus: Weltweit hatte der Wurm innerhalb von nur rund 24 Stunden Hunderttausende Computer befallen. «Wir gehen davon aus, dass 120 000 bis 150 000 infizierte Rechner ein realistischer Wert sind», sagte der Karlsruher Experte Christoph Fischer. So wurde beispielsweise auch die Zentrale von BMW in München von dem Wurm heimgesucht. Im US-Bundesstaat Maryland wurde das gesamte Computersystem des Verkehrsamtes lahmgelegt. Auch die grösste Fluggesellschaft in Hongkong, die Cathay Pacific Airways, sowie die Federal Reserve Bank in Atlanta waren betroffen.

In Skandinavien wurden Zehntausende Privatnutzer Ziel der Attacke. Am härtesten getroffen wurden dabei Internet-Kunden des schwedischen Unternehmens Telia. Insgesamt 40 Server des Unternehmens seien durch Versuche von Kunden-Rechnern in die Knie gegangen, den Computervirus weiter zu verbreiten. Der wichtigste Internetversorger in Griechenland, Otenet, verzeichnete am späten Dienstagabend durch die Attacken von «Lovesan» einen dreistündigen Ausfall und konnte nicht mehr erreicht werden.

Voraussichtlich werde sich der auch «Blaster» oder «Lovsan» genannte Schädling am Mittwoch weiter mit grosser Geschwindigkeit verbreiten, sagte Fischer. Es sei durchaus möglich, dass die Zahl der infizierten Computer auf rund 200 000 ansteigen werde. «Danach erwarten wir einen Sättigungseffekt.» Von den bis zum Ende der Woche infizierten Rechnern aus wird der Wurm am Samstag, 16. August, schliesslich eine so genannte DoS-Attacke gegen den Microsoft-Server starten. Dabei wird der Server mit so vielen Anfragen überflutet, dass er nicht mehr antworten kann. «Das wird Verkehr in allen Netzen verursachen, sagte Fischer. Das Surfen im Internet werde sich voraussichtlich weltweit für Nutzer merklich verlangsamen. Siehe auch W32.Blaster: So wird man ihn los