Neuseeland gilt als die Schweiz im pazifischen Raum. Es ist dort ähnlich schön. Aber wie in der Schweiz, fotografieren die meisten Touristen immer die gleichen Sehenswürdigkeiten.
Was bei uns das Matterhorn oder die Kappelbrücke in Luzern, sind in Neuseeland die Bergspitze Roys Peak oder der Baum im Wanaka-See. Diese Sujets sind auch in unzähligen identischen Versionen in sämtlichen Posts der Influencer zu sehen.
Deshalb hat das Tourismusbüro von Neuseeland solche Influencer nun satt, wie die Vermarktungsorganisation augenzwinkernd mitteilt. Dazu wurde eine Kampagne gestartet, die Touristen dazu motivieren soll, neue Orte im Land zu besuchen.
In der Kampagne hält die Tourismusbehörde die Gäste an, «origineller» zu werden und mit etwas mehr Kreativität «klischeehafte Szenen» zu vermeiden.
Als ein solches Klischee gilt zum Beispiel der «Summit Spreadeagle», wo eine Person mit gestreckten Armen auf dem Gipfel des Berges steht. Echte Bilder dokumentieren, wie lange Menschenschlangen beinahe stundenlang darauf warten, genau dieses Foto machen zu können.
Die Zeit könnten sie besser nutzen, wollen die authentischeren Reiseführer von Neuseeland ihren Gästen nun vermitteln.
Für die Kampagne engagierte das Tourismusbüro den lokalen Komiker Tom Sainsbury. In einem kurzen Videoclip spielt er einen Aufseher in einem Nationalpark, der mit einem Megafon Touristen abhält, die gleichen Bilder wie die inzwischen verpönten Influencer zu machen. Claim: «Das habe ich alles schon einmal gesehen. Das haben wir alle!»
Der Klein Report findet die Kampagne kreativ, freut sich aber trotzdem auf die Zeit, wo in Luzern die «Touris» wieder in dicht gedrängten Scharen das Trottoir versperren, weil sie unbedingt noch das obligate Selfiemit der Kappelbrücke abhaken wollen.