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Montag
12.01.2004

Die EU-Kommission prüft die Einführung der Herkunftsbezeichung «made in EU». Derzeit analysiere die Behörde Vor- und Nachteile einer solchen Auszeichnung, ohne bereits Vorschläge unterbreiten zu wollen. Ob dies womöglich bestehende nationale Herkunftsangaben wie «made in Germany» ablösen würde oder beide Herkunftsbezeichnungen parallel verwendet werden könnten, sei ebenfalls noch offen, sagte eine Sprecherin von Aussenhandelskommissar Pascal Lamy am Montag in Brüssel. Der Vorschlag, eine in einem EU-Land produzierte Ware entsprechend zu kennzeichnen, sei von Branchen wie der Textilindustrie sowie von Mitgliedstaaten - vor allem Italien - gekommen. Voraussichtlich Ende März wolle die Kommission ihre Untersuchungen vorstellen, an denen die Industrie und Konsumenten organisationen sowie die Mitgliedstaaten beteiligt würden.

Ein «made in EU» könne auf den internationalen Absatzmärkten europäische Produkte bewerben und würde eine zusätzliche Information für die Kunden darstellen, sagte die Sprecherin weiter. Es müsste aber sichergestellt werden, dass eine neue Kennzeichnung nicht gegen EU-Vorschriften und internationale Handelsbestimmungen verstosse. Bislang habe die Kommission noch keine Präferenz, ob die Angabe «made in EU» freiwillig verwendet oder zur Pflicht gemacht werden solle, erklärte die Sprecherin.