Die zum Verkauf stehende KirchMedia erwägt, möglichen Investoren einen direkten Einstieg bei der Fernsehtochter ProSiebenSat.1 zu ermöglichen. Das könnte das Ende der bisherigen Strategie der Geschäftsführung bedeuten, denn diese wollte die Filmproduktions- und Rechtehandelsgesellschaft eigentlich nur als Ganzes verkaufen. «Wir bestätigen, dass wir ein solches Modell prüfen», sagte ein KirchMedia-Sprecher am Montag. Demnach könnten potenzielle Käufer den 52,5-prozentigen Mehrheitsanteil von KirchMedia an der Senderfamilie ProSiebenSat.1, die als wertvollster Teil der Gruppe gilt, auch direkt erwerben.
Unterdessen kommt der 75-jährige Medienunternehmer Leo Kirch nach Angaben aus seinem Umfeld mit den Plänen voran, seinen 40-prozentigen Anteil am Springer-Verlag vor einer Verwertung durch die Deutsche Bank selbst zu verkaufen und die Schulden bei dem Kreditinstitut zu begleichen. Es gebe intensive Gespräche mit der WAZ-Gruppe, die am Freitag erstmals öffentlich ein Interesse an dem Aktienpaket zugegeben hatte. Die Verhandlungen seien ziemlich weit. Der 40-prozentige Springer-Anteil dient als Pfand für einen 720-Millionen-Euro Kredit der Deutschen Bank an Kirch. Alles über Kirch im Archiv
Montag
26.08.2002