Julian Geist, Konzernsprecher der ProSiebenSat.1 Media AG, spricht über die Ziele und Perspektiven der neuen Plattform. Diese soll in Österreich und Deutschland sämtlichen TV-Anbietern die Möglichkeit bieten, ihre Sendungen online auf einem zentralen Portal anzubieten.
Klein Report: Was war der Auslöser, ein solches Projekt in Angriff zu nehmen?
Julian Geist: «Das ist ganz einfach: Sowohl RTL als auch wir hatten den Wunsch, als Erste mit einer solchen Plattform im Netz zu sein und auf diese Weise möglichen Konkurrenten wie Hulu zuvorzukommen.»
Hat man sich zu diesem Schritt entschlossen, weil der Kampf um Werbung im Netz mit Streaming-Sites wie Wilmaa oder Zattoo im TV-Geschäft härter wurde?
Julian Geist: «Nein, das nicht. Aber die Plattform soll schon über Werbung finanziert werden.»
Wird der grosse Teil der Einnahmen an RTL und ProSiebenSat.1 fliessen?
Julian Geist: «Nein, das ginge gar nicht. Jeder wird seinen Kanal selbst vermarkten. Wie er das machen will, steht jedem frei.»
Aber schliesslich hält RTL und ProSiebenSat.1 die Weiterentwicklung des Portals fest in den Händen. Da haben doch nicht alle die gleich langen Spiesse?
Julian Geist: «Wir wollen mit der Infrastruktur kein Geld verdienen. Der Zugang soll ohne Diskriminierung erfolgen.»
Glauben Sie, dass die öffentlich-rechtlichen Sender überhaupt ein Interesse daran haben?
Julian Geist: «Ich hoffe es. Mehr kann ich zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht sagen.»
Sonntag
08.08.2010




