Die «Republik» hat die geplanten Ausgaben fürs neue Geschäftsjahr um über 2 Millionen Franken auf neu 6,58 Millionen zusammengestrichen.
Davon fliesst der Löwenanteil von 3,9 Millionen in die Redaktion, wobei hier wiederum die Löhne für die Journalisten und Journalistinnen des Online-Magazins mit einem Anteil von 37 Prozent am Gesamtbudget am stärksten zu Buche schlagen.
Für den Rechercheetat zum Beispiel sind dagegen nur 0,8 Prozent der Gesamtausgaben budgetiert, gleich viel fliesst ins schon seit Längerem immer wieder angekündigte «Klimalabor», wobei diese Kosten im laufenden Geschäftsjahr nur «zur Überbrückung» übernommen werden – künftig soll sich das Format «durch externe Projektspenden» selbst finanzieren.
Fürs Bild setzen die Republikaner 6,5 Prozent, für Multimedia 2,2 der geplanten Franken ein.
Nach der Redaktion ist der zeitgrösste Ausgabenposten «Tech und Design». Dafür sind 0,79 Millionen Franken vorgesehen, was rund 12 Prozent des Gesamtbudgets entspricht.
«Unser Tech-Team entwickelt mit der Redaktion interaktive Geschichten und Datenvisualisierungen. Es verbessert Website, App, CMS und interne Tools – zum Beispiel für die Aboverwaltung, das Marketing und die Finanzen», schreibt die «Republik» in einem am Freitag publizierten Artikel «an die Verlagsetage».
Beim Ausgabenposten «Community» rechnet die Onlinerepublik mit 0,67 Millionen Franken. Events, Werbung, Support bei technischen Problemen, Merchandise, Unternehmenskommunikation – solche Dinge sind hier zusammengefasst. Insgesamt fliessen rund 10 Prozent des Gesamtbudgets hierhin.
Schliesslich gehen 0,71 Millionen Franken an das «Dept. des Inneren», wie dies an der Sihlhallenstrasse 1 gewohnt poetisch genannt wird. Hierunter fallen so prosaische Notwendigkeiten wie die Löhne für Human Resources, Finanzen oder die Miete des Rothauses. Das verschlingt 11 Prozent des Kuchens.
Mit 0,51 Millionen respektive 8 Prozent ist der kleinste Budgetposten der Unternehmensführung vorbehalten.
Alles in allem hat die «Republik» ihr aktuelles Budget um fast einen Viertel von 8,63 des Geschäftsjahres 2022/23 auf 6,58 Millionen Franken zusammengestrichen.
«Vor einem Jahr wagten wir uns ins Risiko mit einem ambitionierten Wachstumsziel. Als im Frühjahr 2023 klar wurde, dass dieser Plan nicht aufgehen würde, sind wir auf die Bremse getreten», schreiben die Magazin-Macher und -Macherinnen weiter.
Das Ergebnis waren schmerzhafte Sparmassnahmen mit zahlreichen Reportern und Reporterinnen, die die «Republik» verliessen respektive verlassen mussten, wie der Klein Report mehrfach berichtete.
Trotz angezogener Sparbremse schloss die «Republik» das letzte Geschäftsjahr mit einem Minus. Fürs neue Jahr hat sich das Medium vor allem eines vorgenommen: Stabilität.
«Wir rechnen deutlich konservativer», heisst es in dem Artikel an die Abonnenten weiter. «Im Vergleich zum letzten Jahr wurde in allen Bereichen gespart, wir konzentrieren uns auf unsere Kernaufgaben».
Im kommenden Sommer will die «Republik» ihr Defizit zwar nicht überwunden, aber «deutlich verkleinert» haben.