Der Verein Junge Journalistinnen und Journalisten Schweiz JJS lanciert einen Schwerpunkt zum Thema «Mental Health» im Journalismus. Befragungen unter den Mitgliedern zeigen: Die Branche sollte offener über das Thema sprechen, «sonst geht der Nachwuchs verloren», wie JJS in einem Appell schreibt.
Man wisse von mehreren Mitgliedern des Vereins, die ein Burnout erlitten. Ein Burnout mit unter 30. «Als wir vergangenes Jahr die Work-Life-Balance und die psychische Belastung durch den Job auf unserem Instagram-Kanal erwähnten, wurden wir von Nachrichten überhäuft. Viele schrieben uns, sie seien froh, dass jemand über diese Themen, über die oft geschwiegen wird, offen spreche», machen die jungen Journalistinnen und Journalisten öffentlich.
Seither habe man sich viele Gedanken gemacht, viel diskutiert und Inhalte produziert. Und vor allem: «Wir haben mit unseren Mitgliedern gesprochen. Entstanden sind Videos, Podcasts und Texte, in denen junge Journalistinnen und Journalisten erzählen, wie sich der Beruf auf ihre psychische Gesundheit auswirkt.»
Die meistgenannten Probleme sind Stress und lange Arbeitstage, die Vermischung von Arbeit und Freizeit, der Druck, ständig informiert zu sein. Aber auch hohe Verantwortung und Angst vor Fehler sowie schlechte berufliche Perspektiven.
Fazit: Viele verlieren die Freude am Beruf. «Und damit verliert der Journalismus langfristig Talente, die ursprünglich mit viel Leidenschaft in den Job eingestiegen sind.»
Natürlich möchten sich die jungen Talente «nicht nur beschweren, sondern auch handeln». Einerseits als Betroffene selbst. Aber auch die Medienhäuser sollten etwas unternehmen.
Man darf gespannt sein, was die Aufklärung «Mental Health» in naher Zukunft bringen wird. Mitverfolgen kann man die Kampagne und mögliche Resultate unter: www.jjs.ch/mental-health.
JJS ist das Netzwerk für Medienschaffende bis 30 Jahre. Der Verein hat sich zum Ziel gesetzt, jungen Journalistinnen und Journalisten eine Vernetzungsplattform zu bieten, um mit erfahrenen Kolleginnen und Kollegen in Kontakt zu kommen und zu bleiben. «Miteinander statt gegeneinander – in der Medienbranche gibt es sonst schon genügend Hürden zu überspringen.»