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Dienstag
23.09.2014

Kino

Ivan-Madeo-Contrast-Film-Klein-Report

Grosse Ehre für den Schweizer Film «Der Kreis». Der Spielfilm über das Leben eines der bekanntesten homosexuellen Paare der Schweiz, Ernst Ostertag und Röbi Rapp, vertritt die Eidgenossenschaft bei den «Oscars». Der Klein Report hat mit dem Co-Produzenten/Drehbuchautor Ivan Madeo gesprochen.

«Herzliche Gratulation zur Oscar-Nominierung für den besten fremdsprachigen Film. Haben Sie die Champagner schon kaltgestellt?»
Ivan Madeo: «Wir können das ehrlich gesagt noch gar nicht so richtig fassen, vor allem deshalb nicht, weil über so viele Jahre kaum jemand an diesen Film geglaubt hat. `Der Kreis` ist unser erster grosser Kinospielfilm, insofern haben wir vor der ehrenvollen Aufgabe, die Schweiz im wichtigsten Filmwettbewerb der Welt zu vertreten, schon ein wenig Ehrfurcht… Aber, wir werden wie bei allen bisherigen Festivals die Fahne der Schweiz, aber auch jene von Respekt und Toleranz möglichst lange hochhalten.»

Für die Produktion eines Films braucht es in der Schweiz nicht nur gute Nerven und einen langen Atem, sondern auch ein Händchen fürs Geld, mit anderen Worten kein Film ohne Geld. Wie haben Sie es geschafft, die Geldgeber für Ihren Film zu begeistern?
Madeo: «Die Finanzierung war eine lange, schwierige Reise mit vielen Hürden. Mit Ausnahme der Zürcher Filmstiftung, dem Schweizer Fernsehen SRF und unserem Verleiher Ascot Elite hat kaum jemand an diesen Film geglaubt. Als die Mindestfinanzierung nach fast acht Jahren endlich beisammen war, haben wir die Produktion dann erstaunlich schnell über die Bühne gebracht, alles lief wie am Schnürchen. Es war wie eine magische Fügung, eine Serie von perfekten Lösungen, an der ganz viele Leute beteiligt waren, die diesen Film unbedingt und um jeden Preis machen wollten. Ein grossartiges Teamgefühl.»

«Der Kreis» wird nun also die Schweiz in Hollywood vertreten. Was ist Ihr nächstes Projekt?
Madeo:
«Wir starten in den nächsten Tagen den Dreh unseres nächsten Kinospielfilms mit dem Titel `Heimatland` - erneut ein verrücktes Abenteuer. Dieses Mal gehts um einen Spielfilm, an dem neun junge Regisseure gleichzeitig beteiligt sind. Neun talentierte Kreaktivköpfe, die ein Gemeinschaftswerk mit einer Gesamtdramaturgie auf die Beine stellen. Es wurden bislang nur ein, zwei ähnliche Filme gemacht, aber etwas so Komplexes hat es in der Schweiz noch nie gegeben. Nebst `Heimatland` sind weitere sehr schöne und wichtige Spielfilme in der Pipeline.»