Seit Neuestem ist das ETH-«Klimablog» in das Online-Portal von «Beobachter Natur» integriert. Der publizistische Leiter von «Beobachter Natur», Balz Hosang, hält das Einbinden fremder Inhalte für unkritisch, solang dies transparent erfolgt. Ob die Informationen von den Journalisten oder direkt von den Experten kommen, ist für ihn dabei nicht entscheidend.
Herr Hosang, weshalb haben Sie sich dazu entschlossen, das ETH-Blog in die Website von «Beobachter Natur» zu integrieren?
Balz Hosang: Uns hat die Qualität dieses Klimablogs überzeugt. Unsere Redaktion ist relativ überschaubar; für ein solches Blog von internationaler Qualität braucht es hingegen ein riesiges Reservoir an Fachleuten mit aktuellstem Fachwissen aus allen Nachhaltigkeitsbereichen.
Warum hat man nicht einfach mit einem Link auf das Blog verwiesen. Will der «Beobachter» Traffic generieren?
Balz Hosang: Nein, Traffic ist nicht das zentrale Element. Wir bauen gerade die neue Zeitschrift «Beobachter Natur» und die dazugehörige Website «beobachternatur.ch» auf, und dieses Blog ist journalistisch interessant und relevant, da 15 Professoren und bekannte Gäste dort schreiben. Unsere Redaktion hat ohnehin immer wieder Kontakt mit den Experten der ETH, wenn sie Artikel über Nachhaltigkeit schreibt. Ob die Leser nun im Blog oder in einem Artikel eine Expertenmeinung lesen, spielt eine untergeordnete Rolle. Die Hauptsache ist, dass die Quelle klar ersichtlich ist.
Sie betreiben ein Stück weit PR für die ETH.
Balz Hosang: Jeder Verweis, jeder Link ist PR. Andere Projekte wie «energiefranken.ch», das in das «Beobachter Natur»-Portal eingebunden ist, finanzieren wir hingegen selbst. Aber wir können nicht alles selbst machen.
Gibt es noch weitere Seiten, die Sie ins Portal von «Beobachter Natur» einbinden möchten?
Balz Hosang: Es gibt noch andere Plattformen, die wir beobachten. Es muss aber sichergestellt sein, dass diese über längere Zeit ein hohes Niveau liefern können. Das Klimablog ist nun schon seit rund einem Jahr auf höchstem Qualitätsniveau online. Es wird von uns auch nicht bearbeitet.
Sie stehen dem Einbinden von fremden Inhalten also unkritisch gegenüber?
Balz Hosang: Wenn klar deklariert ist, woher die Inhalte stammen, habe ich damit überhaupt keine Probleme.
Dienstag
05.10.2010




