Die Weltorganisation für geistiges Eigentum (WIPO) in Genf hat am Montag einen Bericht über Internet-Adressen veröffentlicht: Das Risiko von Verwechslung und Missbrauch sei gross, weshalb die Adressen besser geschützt werden müssen. Ende September wird an der WIPO-Jahresversammlung ein Entscheid der Mitgliedstaaten erwartet, ob ein Gesetz zur Ausweitung des Namensschutzes erarbeitet werden soll. WIPO-Vizegeneraldirektor Francis Gurry sagte am Montag, dass es nicht einfach sein wird, eine Lösung zu finden, da die nationalen Gesetze zu unterschiedlich seien. Es müsse jedoch umgehend gehandelt werden. Bisher konzentrierte sich die WIPO im Kampf gegen die «Internet-Besetzer», die so genannten Cybersquatters, auf Markennamen. Seit Dezember 1999 unterhält die Organisation ein Online-Schiedsgericht und Vermittlungszentrum, mit dem Streitigkeiten über Internet-Adressen behandelt werden können. Auf die Initiative von Australien, Kanada, Dänemark, den USA und der EU untersuchte die WIPO eine mögliche Ausweitung des Schutzes. Seit Jahresfrist wurden in dem Konsultationsverfahren der Schutz von Personennamen, generischen Namen von Medikamenten, geografischen oder Ursprungsbezeichnungen von Produkten, Handelsnamen und Namen von internationalen Organisationen untersucht. Die Zuteilung von Internet-Adressen sei schwierig und kontrovers. Für die Registrierfirmen gibt es keine Möglichkeit, problematische Namen auszuscheiden, da die Registrierung einfach gestaltet und die Kosten dafür tief gehalten wurden, um die Internet-Nutzung zu fördern. Zudem sei es auf internationaler Ebene schwierig, den Namensberechtigten zu bestimmen.
Montag
03.09.2001