Mit «Wilmaa watch&care» hat die Internet-TV-Plattform eine Möglichkeit entwickelt, beim Fernsehen ganz nebenbei noch etwas Gutes zu tun. Unterstützt werden «aktuelle und förderungswürdige» Projekte aus der Schweiz.
Das System ist simpel: Immer, wenn ein Nutzer Wilmaa einschaltet, für eine ganze Stunde konsumiert oder einfach nur den Sender wechselt, fliessen Punkte in die Aktion «watch&care». Geld müssen die Konsumenten keines in die Finger nehmen. Die Finanzierung der einzelnen Projekte übernehmen Wilmaa oder Sponsoren, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte.
Das erste Unterstützungsprojekt ist der Kurzfilm «Aziz» der Filmemacherin Mica Agustoni und der Zürcher Produktionsfirma Somafilm. Er beruht auf einer wahren Begebenheit: dem Zusammentreffen der Filmemacherin mit einem Flüchtlingsjungen. Noch bis zum 24. November läuft das Crowdfunding. Sponsor ist die Allianz Suisse.
«Der Film wurde bereits abgedreht und geschnitten. Durch `Wilmaa watch&care` können nun auch die letzten Produktionsschritte wie Musikkomposition, Audioeffekte und die finale Tonmischung finanziert und in wenigen Monaten abgeschlossen werden», heisst es in der Mitteilung.
Die Wahl des Initiativprojekts ist gut durchdacht. «Wir haben intensiv nach einem Projekt gesucht, das bereits weit genug fortgeschritten ist und dem wir mit `watch&care` den nötigen Support für die Finalisierung geben können», lässt sich Managing Director Roman Reimann zitieren. Die Nutzer der Internet-TV-Plattform würden so zu einer Art Co-Produzenten.
Ein spannender Ansatz. Erst im August hatte Jacob Berger, Filmregisseur und Co-Präsident der Gruppe Autoren, Regisseure und Produzenten (Garp), moniert, dass bei der Filmförderung dringender Modernisierungsbedarf bestehe. Er ist der Meinung, dass sich auch Firmen, die etwa mit Internet-TV oder Kinofilmen Geld verdienen, an der Entwicklung der Audiovision beteiligen sollen.
Formate, die nicht im nationalen Fernsehen oder Kino ausgestrahlt werden, fallen laut Berger heute durchs Raster und erfahren kaum Unterstützung. Roman Reimann kann diese Besorgnis nachvollziehen, wie er auf Anfrage des Klein Reports sagt. Man habe als Initiativprojekt von «Wilmaa watch&care» ganz bewusst ein Filmprojekt gewählt.
Der Managing Director betont allerdings, dass keinesfalls nur Projekte aus dem Bereich Film unterstützt werden. Denkbar sind auch karitative Projekte sowie Projekte aus den Bereichen Bildung, Forschung oder Ökologie. «Wichtig ist, dass sie bereits mit vier- bis fünfstelligen Beträgen wirkungsvoll unterstützt werden können, aus der Schweiz stammen, authentisch sind und einen aktuellen Bezug haben», wird in der Mitteilung erklärt. In den nächsten zwölf Monaten sind demnach rund zehn weitere Spendenaktionen vorgesehen.
Wilmaa ist heute in Besitz von Gründer Thomas Gabathuler und zwei weiteren Hauptaktionären. Der Exklusivpartner für Videowerbung ist Goldbach.