Seit zwei Jahren wird Wikileaks von den Finanzdienstleistern Visa und Mastercard, seinen beiden vormals wichtigsten Spendenkanälen, boykottiert. Nun droht der Enthüllungsplattform laut einer Mitteilung vom Mittwoch der finanzielle Kollaps. Doch soll es eine neue Möglichkeit für potenzielle Spender geben, Wikileaks zu unterstützen: Die französische Organisation Fonds de Défense de la Net Neutralité (FDNN) habe sich bereiterklärt, beim französischen Kartenanbieter Carte Bleu, der auch im Visa-Verbund ist, ein Konto für Wikileaks zu eröffnen.
Ebenfalls am Mittwoch hat die Wau Holland Stiftung, der zurzeit wichtigste Spendenkanal von Wikileaks, zwei Transparenzreporte veröffentlicht. Aus ihnen geht hervor, dass Wikileaks seit Anfang 2011 Auslagen in der Höhe von rund 900 000 Euro hatte. Diesen Ausgaben stehen gemäss den Reporten Einnahmen von bloss 172 000 Euro gegenüber.