Es ist ein grauer Büroklotz, wie man sie aus den 1970er-Jahren nur zu gut kennt: die Zürcher Dufourstrasse 23, wo Ringier am 11. April 1978 im Beisein von Bundesrat Kurt Furgler seinen Hauptsitz – das «Pressehaus» – eröffnete.
Nun soll die zweckdienliche Bausünde aufgemöbelt werden. Dazu hat Ringier das Architektur- und Innendesign-Büro Stephen Williams Associates engagiert, wie der Verlag am Mittwoch schreibt. Die Bau- und Raumgestalter aus Hamburg haben unter anderem die Büros von Facebook und Twitter in Berlin oder von Accenture in Genf hergerichtet.
Dabei hat Ringier schon des Öfteren an seinem Pressehaus rumgezimmert – und lange ist das auch noch nicht her: zum Beispiel, als die Engergy Gruppe 2015 an der Dufourstrasse einzog und den ersten Stock in Beschlag nahm. Oder dann natürlich 2019/2020, als sich der «Blick» zum TV-Sender streckte.
Wieso nur holt Ringier nun also schon wieder die Handwerker ins Haus? «Seit der Einführung des hybriden Arbeitsmodells im Mai 2022 bei Ringier haben sich die Anforderungen an die technische Ausstattung sowie an die optimale Ausnutzung der vorhandenen Grundfläche grundlegend verändert», heisst es zur Begründung des Grossaufgebots, das das komplette Innenleben des sechsstöckigen «Pressehauses» sanieren will.
Auf der Wunschliste «von Unternehmensleitung und Mitarbeitenden» stünden ein Auditorium sowie ausreichend Platz für Innovation und Learning Labs, ein einladender Bereich für die Bewirtung von Mitarbeitenden und Gästen – sowie «genügend Ausstellungsfläche für Kunstexponate».
Das Privatvergnügen von Verleger Michael Ringier erfreut auch die Mitarbeitenden in ihrem daily business. Über 200 Kunstwerke sollen im Ringier-Hauptsitz zu betrachten sein. Wenn denn Zeit bleibt.