Das Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker ist das bekannteste Neujahrskonzert der Welt.
Der traditionelle Gruss aus der Stadt der Strauss-Dynastie erreicht am 1. Januar mit der Live-Übertragung des ORF regelmässig mehr als 50 Millionen Zuschauer in 92 Ländern.
Am 1. Januar 2021 soll diese Tradition nicht ausfallen. Der österreichische Vizekanzler und Kulturminister Werner Kogler geht davon aus, dass das Neujahrskonzert allerdings vor leeren Rängen stattfinden wird. Wenn Salzburg gegen Bayern München im leeren Stadion spielen könne, müsse auch das Neujahrskonzert möglich sein, sagte Kogler in der «Tiroler Tageszeitung» vom Samstag.
Auch die Philharmoniker hatten zuletzt betont, zur Not im leeren Wiener Musikverein zu spielen. Dieser fasst mit normaler Bestuhlung 2000 Menschen.
Das Konzert hat zum ersten Mal am 31. Dezember 1939 stattgefunden. Historiker ordnen den damaligen Beginn der Nazi-Propagandamaschinerie von Joseph Goebbels zu.
Inzwischen wird das Konzert vom ORF seit 1959 mit immer mehr Zutaten wie Balletteinlagen oder Filmen mit touristischem Wert als globales Gemeinschaftserlebnis, aber auch als raffinierte Werbebotschaft für die Wiener Kultur in die ganze Welt übertragen.
Als Dirigent für den 1. Januar 2021 ist Riccardo Muti vorgesehen. Dieser ist seit 1993 bereits fünf Mal am Pult gestanden.