Der Wiener Kabelsender ATV, der einzige österreichische Sender mit einer bundesweiten terrestrischen Lizenz, entlässt offenbar sechs Mitarbeiter. Das TV-Unternehmen liege seit dem Erhalt der Sendelizenz im Clinch mit dem ORF um die Vertragsbedingungen der Sendermiete, schreibt Pressetext. Der Streit dürfte inzwischen an der finanziellen Substanz des Privatsenders zehren. Am Dienstag hat nun der Bundeskommunikationssenat (BKS) über die Berufungen der beiden Streithähne gegen den Bescheid der KommAustria entschieden, wie die Geschätsstelle des BKS am Mittwoch bestätigte. Über Details der Entscheidung wurde noch nichts bekannt, weil die Urteile erst morgen zugestellt werden. Der Bescheid sehe jedoch vor, so Pressetext, dass ATV innert zweier Wochen dem ORF eine Bankgarantie in der Höhe der anderthalbfachen Jahresmiete von 2,15 Mio. Euro geben müsse. Zurzeit hat ATV etwa 50 Angestellte sowie gegen 20 freie Mitarbeiter. Gerüchten in der Belegschaft zufolge soll nun die Bawag, die mit 29,48% der zweitgrösster Gesellschafter von ATV ist, an einen schnellen Ausstieg denken. Geschäftsführer und Vorstandsvorsitzender Tillmann Fuchs war für einen Kommentar dazu nicht zu erreichen. Weitere ATV-Gesellschafter sind der Münchner Filmrechtehändler Herbert G. Kloiber (33 %), die SBS Broadcasting und die Telekabel-Mutter UPC. Siehe auch SBS steigt bei österreichischem Privatsender ein
Mittwoch
02.10.2002