In Österreich fliegen die Fetzen. «Das Geschäft mit der Liebe» brachte aktuell die Folge 5 der gleichnamigen Serie und damit Medienminister Andreas Babler von der SPÖ auf die Palme.
«Mir wurden Sendungsausschnitte aus dem Programm von ATV zugetragen, die sexualisierte Übergriffe verherrlichen. Dieses offene Zurschaustellen von sexueller Ausbeutung von Frauen hat weder medial im TV noch sonst irgendwo in unserer Gesellschaft etwas zu suchen», so der Politiker.
So enervierte sich der Medienminister. Er kündigte an, er würde sich mit Geschäftsführung zusammensetzen, denn «diese Form von Fernsehen» sei weder «persönlich» noch als «Medienminister» einfach so «zur Kenntnis» zu nehmen.
ATV ist ein österreichischer Fernsehsender der zur deutschen ProSieben Sat1 Media SE Gruppe gehört. Seit Jahren protestieren Frauen gegen diese frauenverachtenden Formate, die laut Sender doch mit «Augenzwinkern» geschaut werden sollten; nie hatten die Feministinnen mit ihrem Protest Erfolg.
Dass der Medienminister nun himself agiert, bringt jetzt alles in Bewegung. Das Format würde Frauen «wie Waren behandeln», meinten nun auch die Frauensprecherinnen der Parteien, die über 15 Jahre geschwiegen haben.
«Das Geschäft mit der Liebe» läuft seit über 15 Jahren, die Kritik war ohrenbetäubend, die Frauensprecherinnen indessen totenstill. Dies weil «Unterschichtsfernsehen» in den Medien gerne popkulturell erhöht wird, wie dies auch «Der Standard» am 24.März in seiner Ausgabe feststellte.
Die Folge ist offline – die Diskussion über solche Formate in Österreich im Gange. Zudem muss man wissen, dass in Österreich die Politik einschreiten kann, wenn ein Sender das «Gebot der Menschenwürde» verletzt.