Die Regierung des Kantons Zürich hat die Umwandlung des Lehrmittelverlags Zürich in eine Aktiengesellschaft auf unbestimmte Zeit verschoben. Damit bleibt der Verlag für Schulbücher weiterhin eine «unselbstständige Anstalt des Kantons», also ein Staatsverlag.
«Es werden mehr liquide Mittel benötigt als ursprünglich angenommen»: Zu diesem Schluss kommt der Zürcher Regierungsrat in einer Mitteilung vom Donnerstag. Grund dafür sei die «ausserordentlich hohe Anzahl von neuen Lehrmitteln, die zu entwickeln» seien.
Das bringt die Grünen und die FDP zu teils heftigen Reaktionen. Die Grünen schrieben von einer «Wurstelei» und zeigten sich «verblüfft, wie wenig Sorgfalt diesem Geschäft in der Bildungsdirektion immer noch» zukomme. Die Partei verlangt nun von der Zürcher Regierung, dass sie dem Kantonsrat eine neue Vorlage unterbreite.
Ähnlich tönt es bei der FDP: Die Freisinnigen sprechen von einem «Marschhalt» und von einer «offensichtlich nicht existenten langfristigen Liquiditätsplanung». Die verantwortlichen Stellen im Lehrmittelverlag hätten sich als unfähig erwiesen und ihr Vertrauen verspielt. Nun erwartet die FDP personelle Konsequenzen.
Bereits vor einem Jahr hatte die Kantonsregierung beschlossen, die Verselbstständigung des Verlags um mindestens ein Jahr auf 2020 zu verschieben.