Ein halbes Jahr nach Ex-Chefredaktor Wolfgang Büchner verlässt auch Nikolaus Blome den «Spiegel» wieder. Wie das Hamburger Nachrichtenmagazin am Mittwoch mitteilt, verlasse der 51-jährige Leiter des Hauptstadtbüros und Mitglied der Chefredaktion des Printhefts und von Spiegel Online das Unternehmen «in gegenseitigem Einvernehmen». Über seine Nachfolge werde die Chefredaktion in Kürze entscheiden, meldet das Magazin.
Der von Anfang an umstrittene Ex-«Bild»-Mann, den der geschasste Büchner schon vor seinem offiziellen Antritt im Sommer 2013 beim «Spiegel» gegen den Widerstand der Redaktion durchboxen wollte, kehrt dem Haus also wieder den Rücken.
Mit Blomes Abgang dürfte das Büchner-Erbe aus Sicht der Crew getilgt sein. Für den amtierenden Chefredaktor Klaus Brinkbäumer wird es aber nur bedingt leichter, auch wenn die Personalie Blome geklärt ist: Er muss trotz erheblicher Widerstände versuchen, Print und Online zusammenzuführen.
Büchner hatte den ehemaligen Vize von der ungeliebten Boulevard-Zeitung «Bild» geholt. Doch mit dieser Entscheidung hatte der frühere Dpa-Chefredaktor kurz nach seinem Amtsantritt bereits für den ersten Eklat gesorgt.