Der durch Falschbuchungen in Milliardenhöhe in Bedrängnis geratene US-Telekommunikationskonzern WorldCom hat am Sonntag Konkurs angemeldet und bei einem New Yorker Bezirksgericht einen Antrag auf Gläubigerschutz eingereicht. Den Gerichtsunterlagen zufolge führte WorldCom Vermögenswerte in Höhe von 107 Mrd. Dollar sowie Schulden von 41 Mrd. Dollar an. Sollte keine Lösung zur Rettung des Konzerns zustande kommen, wäre dies die grösste Firmenpleite der amerikanischen Wirtschaftsgeschichte.
Indessen soll der Geschäftsbetrieb des zweitgrössten US-Ferngesprächanbieters aufrecht erhalten werden. Mit dem Gläubigerschutz kann das Unternehmen unter Aufsicht des Gerichts weiter seinen Geschäften nachgehen, während es gleichzeitig einen Sanierungsplan ausarbeitet. Dies erlaube es WorldCom, seinen Gläubigern die höchstmöglichen Werte zu sichern, Arbeitsplätze zu erhalten und seine Kunden weiter zu versorgen, erklärte Konzern-Chef John Sidgmore.
Sidgemore wies ausdrücklich Befürchtungen zurück, die Pleite des Unternehmens mit 20 Millionen Kunden könne zu Beeinträchtigungen bei Telefon- und Internetdiensten führen. Über die Leitungen von WorldCom läuft in den USA rund die Hälfte des Internet-Verkehrs, auch viele US-Behörden sind über das Unternehmen mit dem weltweiten Datennetz verbunden. WorldCom bekam laut Sidgmore von mehreren Finanzinstituten einen Übergangskredit von zwei Milliarden Dollar, der dem Unternehmen während der Sanierunsphase genügend Mittel zur Verfügung stelle. Alles über WorldCom-Pleite im Archiv
Montag
22.07.2002