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Mittwoch
09.02.2022

Medien / Publizistik

Das preisgekrönte Foto in Syrien (l.) und der Remake mit einem neuen Leben in der Toscana...    (Bilder: Mehmet Aslan, The Guardian)

Das preisgekrönte Foto in Syrien (l.) und der Remake mit einem neuen Leben in der Toscana... (Bilder: Mehmet Aslan, The Guardian)

Vor einem Jahr hat der türkische Fotograf Mehmet Aslan an der syrisch-türkischen Grenze eine Alltagssituation mit seiner Kamera eingefangen. Ein lachender Mann hebt seinen kleinen Sohn beim Spielen in die Höhe, das Kind strahlt über das ganze Gesicht.

Nur: Der Bub hat weder Arme noch Beine. Dem Vater fehlt ein Bein. Dieses hat er 2014 während des Bürgerkriegs in Syrien verloren, als er auf dem Marktplatz von einer Bombe erwischt wurde. Für die Behinderung seines Buben Mustafa ist ein Giftgas-Einsatz der syrischen Armee verantwortlich, den seine Mutter während der Schwangerschaft 2014 in Khan Sheikun erleben musste.

Der Fotograf Mehmet Aslan hat seinen Schnappschuss in Italien beim «Siena International Photo Awards» eingereicht. Dort hat das Bild den internationalen Preis gewonnen. Das brachte der Geschichte Publizität. Das Bild ging viral. Und wurde auch in Kreisen der katholischen Kirche in Italien entdeckt.

Gemeinsam mit den Organisatoren des Fotopreises, der Caritas und türkischen Behörden organisierte sie die Ausreise der Familie durch einen sogenannten humanitären Korridor. Am 21. Januar kamen Munzir und Mustafa, Mustafas Mutter und Schwester in Italien an.

Dank eines preisgekrönten Fotos kann der fünfjährige Syrer mit seiner Familie in der Toskana nun ein neues Leben beginnen.

Der Fotograf wurde inzwischen vom «The Guardian» entdeckt und durfte ein Remake des Fotos in der Toscana realisieren. Doppeltes Glück hält besser.