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Donnerstag
22.11.2001

Die Generaldirektorin der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Gro Harlem Brundtland, hat am Donnerstag in Genf eine weltweite Kampagne für einen «tabakfreien Sport» lanciert. «Rauchen ist eine übertragbare Krankheit, übertragen wird sie über Werbung und Sponsoring», sagte Brundtland. Besonders aufdringlich sei diese Kommerzialisierung in den Sportstadien überall auf der Welt. Die Tabakindustrie wendet laut Brundtland Hunderte von Millionen Dollar jährlich für Sponsoring von Sportereignissen auf. Alleine in den USA hätten die grössten Zigarettenfirmen 113 Millionen Dollar für den Sport ausgegeben. Max Mosley, Verbandspräsident des Internationalen Autoverbands, kündigte an, ab 2007 weltweit auf Sponsoring und Werbung für Tabakprodukte beim Autosport zu verzichten. Das Sponsoring der Tabakindustrie für den Autosport betrage jährlich mehr als 350 Millionen Dollar, so Mosley. FIFA-Sprecher Cooper sagte, dass die Fussball-Weltmeisterschaft, die im nächsten Sommer in Südkorea und Japan stattfindet, erstmals tabakfrei sei. Adolf Ogi, UNO-Sonderberater für Sport, teilte im Namen von UNO-Generalsekretär Kofi Annan mit, dass die UNO die Kampagne für einen «tabakfreien Sport» unterstützt. Sein Appell richtete sich an die Tabakindustrie, der Ausbeutung des Sports ein Ende zu setzen. Dem Appell schlossen sich mehrere berühmte internationale Sportler an. Vertreter von 150 Ländern nahmen die Verhandlungen über eine Antitabak-Konvention wieder auf. Diese dritte Verhandlungsrunde soll bis zum 28. November dauern. Mehr über die Antitabak-Konvention unter: Tabakwerbeverbot auch fürs Internet und Sponsoring ; Tabak-Konzerne wollen Zigarettenwerbung einschränken