Die Abwanderung bisheriger Nutzer zu den Konkurrenten Threema, Telegram oder Signal hat die Facebook-Tochter WhatsApp aufgerüttelt.
Der Messangerdienst will die Änderung seiner Datenschutzregeln vom 8. Februar auf den 15. Mai verschieben. Das hat WhatsApp am Freitag mitgeteilt.
Dabei dürfte die Aufforderung von Jan Böhmermann auf Twitter vor dem Wochenende, man solle WhatsApp sofort löschen, kaum eine grosse Rolle gespielt haben. Obwohl der Satiriker 2,2 Millionen Follower auf Twitter hat. WhatsApp bedient über zwei Milliarden User weltweit.
Aber in der Summe haben solche Statements sowie die gehäufte Ausbreitung von Falschinformationen in den verschiedensten Medien dazu geführt, dass WhatsApp in den letzten Tagen 14 Prozent weniger Downloads im Google Play Store verbuchen konnte als noch in der Vorwoche, wie die «Financial Times» weiss.
Die Befürchtungen bei den Usern sind, dass WhatsApp mehr Daten an die Mutter Facebook liefern könnte, weil das Business mit Werbung angekurbelt werden soll. Datenschützer warnen die Nutzer vor einem Kontrollverlust über die eigenen Daten. Dazu will das Tech-Unternehmen nun bis zum 15. Mai präziser kommunizieren.
Laut WhatsApp gehe es bei den Änderungen vor allem darum, bessere Möglichkeiten für Kommunikation mit Unternehmen zu schaffen. An der Ende-zu-Ende-Verschlüsselung, mit der Chat-Inhalte nur für die teilnehmenden Nutzer, aber nicht einmal für WhatsApp selbst im Klartext sichtbar sind, werde nicht gerüttelt.