Riesencoup für Verlagsgründer Daniel Kampa: Der Eigentümer und Geschäftsführer des neuen Zürcher Kampa Verlags hat sich die deutschsprachigen Rechte am Werk des belgischen Schriftstellers Georges Simenon gesichert. Diese lagen bisher bei Diogenes.
Damit nimmt das Programm des Kampa Verlags - das im Herbst 2018 erscheint - immer konkretere Formen an. Erst kürzlich hatte der ehemalige Buchhändler gegenüber dem Klein Report verraten, dass sein Verlag mit «15 bis 20 Titeln» starten werde. Damals wollte er jedoch noch keine Namen nennen.
Zu seinem ersten kommunizierten Vertragsabschluss schreibt Kampa: «Georges Simenon begleitet mich schon mein ganzes Leserleben. Ich empfinde es als grosse Ehre, dass seine Bücher nun in meinem eigenen Verlag erscheinen und ich eine neue Lesergeneration mit einem der aufregendsten Schriftsteller der Weltliteratur vertraut machen darf».
Simenon erlangte vor allem als Autor der Kriminalromane um Kommissar Maigret internationale Bekanntheit. Seine Werke erschienen in über 60 Sprachen und haben eine Gesamtauflage von über 500 Millionen Exemplaren erreicht.
Verwaltet werden die Weltrechte am Werk des Literaten seit 15 Jahren von seinem zweitältesten Sohn John Simenon, dem CEO der Georges Simenon Ltd. Kampa und Simenon kennen sich bereits vom Diogenes Verlag, wo Kampa als engster Mitarbeiter des Verlagsgründers Daniel Keel zehn Jahre in der Geschäftsleitung tätig war.
Zu seinen Plänen mit dem Werk von Georges Simenon schreibt Kampa: «Neuübersetzungen sind in Auftrag gegeben, Non-Maigrets, die schon lange nicht mehr lieferbar sind, werden endlich wieder erhältlich sein. Den meisten Romanen werden, zum ersten Mal in der deutschen Publikationshistorie, Nachworte bedeutender Autoren und Kritiker beigefügt.»
Zudem werde man Simenons autobiografischen Schriften und Reportagen wieder auflegen sowie frühe Kriminalgeschichten zum ersten Mal auf Deutsch publizieren. Weiter seien E-Book- und Hörbuch-Editionen und ein Bildband mit den Fotografien Simenons in Vorbereitung.
«Vor allem aber gilt es, Simenons belletristische Werke, die Maigret-Romane und die Non-Maigrets, rasch wieder in den Handel zu bringen: In zwei Jahren werden sämtliche Maigrets wieder lieferbar sein», verspricht Kampa.